Zur Neuauflage 2017

Gelingt den Lemmingen die

Umkehr?

Zur Neuauflage

 

Sorglos eilen wir in den Abgrund,

nachdem wir etwas vor uns aufgebaut,

das uns hindert,

ihn zu sehen…

Blaise Pascal

 

 

Dieses Buch erschien in seiner ersten Auflage im November 2014. Damals waren die tragischen Terrorakte

von Brüssel, Paris, Nizza, München u.v.a. noch nicht geschehen. Auch gab es noch keine Flüchtlingsflut, die Europa Monate später überschwappen sollte, keine Silvesternacht von Köln, waren hunderte Ereignisse nicht vorgefallen, die der Europäer Einstellung zum Islam doch deutlich ändern sollten.

 

Am 5. Jänner 2015 publizierte der Autor dieses Buches einen Gastkommentar in einer der größten österreichischen Tageszeitungen, dem in Wien erscheinenden KURIER. Vor Jahren hatte der Autor in dieser Zeitung die tägliche Kolumne „Menschlich gesehen“ verfasst und Serien aus Politik und Wirtschaft geschrieben.

 

Dieser Gastkommentar behandelte „Zehn aktuelle Thesen zum Islam und Europa“, sie seien hier kurz wiederholt:

 

KURIER 05.01.2015

Theo Faulhaber:

Zehn aktuelle Thesen zum Islam und Europa

 

These 1: Es gibt keinen „normalen“ und einen „radikalen“, sondern nur EINEN Islam: Da ist dem türkischen Präsidenten Recep Erdogan ebenso zuzustimmen wie Leon de Winter und anderen. Der Koran ist unveränderliches Gotteswort, wer ein guter Moslem sein will, nimmt ihn ernst.

These 2: Infolge seiner ihm „innewohnenden Militanz“ und „Ethik der Unterwerfung“ (Peter Sloterdijk u. v.

a.) gibt es daher auch keinen „Islam light“. Wieso man sich über die Grausamkeiten der Al-Kaida, des IS, der

Boko Haram usw. wundert, ist erstaunlich: Sie agieren nicht anders als Mohammed.

These 3: Eine Religion und deren Inhalte zu beanstanden, muss erlaubt sein. Wer christliche Kirchen kritisiert, muss nicht automatisch „links“ sein, wer dies beim Islam tut, nicht automatisch „rechts“. Die Nazikeule wird zu oft geschwungen, als Totschlagargument. Weinerlich wird bedauert, dass immer wieder die Tötungsgebote des Korans zitiert werden, anstatt zu beklagen, dass sie in ihm überhaupt formuliert sind. Das erinnert an Franz Werfels Roman „Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig“. Nicht der, der den Islam kritisiert, ist der Faschist, sondern der Islam enthält demokratie- und menschenrechtsfeindliche, faschistische Tendenzen (Hamed Abdel-Samad u.v.a.).

These 4: Viele Moslems und ihre Freunde behaupten, das, was IS, Boko Haram etc. „veranstalten“, habe nichts mit dem Islam zu tun. Das ist Realitätsverweigerung. Kein Christ, Jude, Hindu, Buddhist oder Anbeter Manitous kämpft im Djihad. Also müssen die täglichen Terror-Grausamkeiten etwas mit dem Islam zu tun haben …

These 5: Integrationsprobleme in Europa gibt es fast ausschließlich bei Moslems. Insbesondere Wien war stets eine Einwandererstadt, aber es gab kaum Probleme mit Tschechen, Ungarn, Südslawen, auch Asiaten. Integrationsschwierigkeiten liegen kaum an der Ethnie, sondern in hohem Maße an der Religion.

These 6: Der Islam ist weitgehend anpassungsunfähig. Das entspricht seiner inneren Logik: Der Koran ist

Gottes Wort, daher unveränderlich. Der Vergleich mit den Gräueltaten des Christentums (Kreuzfahrer, Mission

mit dem Schwert) hinkt: Das Christentum verübte seine Verbrechen gegen die Gebote seines Gründers. Die Unveränderlichkeit des Gotteswortes, des Islams, führte zu „1400 Jahren Stillstand“ in seinem  Herrschaftsgebiet, zu einer „versiegelten Zeit“. Diese Zeitkapsel will sich der Islam bewahren.

These 7: Europa hat sich aus den Fängen eines falsch verstandenen Christentums und der Herrschaft der

Kirche befreit, es hat sich durch die Aufklärung emanzipiert. Diese jahrhundertelange Entwicklung fehlt

dem Islam. Er ist im Mittelalter stecken geblieben. Wer verlangt, der Islam möge die Aufklärung nachvollziehen,

verlangt auch, dass Moslems aufhören, den Koran als Gottes Wort anzusehen.

These 8: Viele Multikulti-Ideologen, die den Islam als Bereicherung sehen, stellen wie bei einem Pawlowschen

Reflex die Interessen des eigenen Landes unter jene der Moslems. Siehe (Österreichs) Islamgesetz: Sie

klagen, die Moslems würden dadurch zu Österreichern zweiter Kategorie. Das neue Islamgesetz macht

nicht Moslems zu Menschen zweiter Kategorie, sondern stellt sie den bisher benachteiligten christlichen

Kirchen gleich. Den Moslems ist daher ein „Abschied von der Opferrolle“ zu empfehlen. Auch sollte unsere

gar nicht so schlechte „Willkommenskultur“ durch eine positive Haltung der Immigranten gegenüber dem

neuen Land, eine bejahende „Zutrittskultur“, ergänzt werden.

These 9: Die Hoffnung auf einen Wandel des Islams ruht auf vor allem auf den Schultern der Frauen, die

sich aus den Klauen und Fängen einer mittelalterlichen Macho-Unkultur befreien sollten. Der Machismo

des Islams ist im Koran und seinen vielen frauenfeindlichen Passagen begründet. Viele feministisch bewegte

Frauen verteidigen einäugig eine frauenverachtende Ideologie.

These 10: Es geht demokratiepolitisch nicht an, den Islam zu immunisieren und Islamkritik mit der Nazi- und

Faschismuskeule zu verfolgen. Dies ist ein Symptom jener Orientierungslosigkeit und tiefen Dekadenz,

in der sich Europa befindet. Wenn sich Europa nicht auf seine Wurzeln und Identität besinnt, wird sich die

im Gange befindliche Islamisierung beschleunigen, und dann könnte es bald Schluss sein mit der vielgerühmten

Toleranz, wie viele Beispiele zeigen.

Fazit: Die Wahrheit muss zumutbar sein – auch über den Islam …

 

Mehr hat der Autor dieses Buches und dieses Kommentars nicht gebraucht: Der ORF-Fernsehmoderator

Armin Wolf griff mich auf twitter unter dem Titel „Österreich braucht keine PEGIDA. Es hat den KURIER“ heftig an und beschwerte sich massiv beim Chefredakteur der Tageszeitung, Helmut Brandstätter. Auf die Argumente und Begründungen dieser Thesen ging er einfacherweise erst gar nicht ein, sondern denunzierte sie allesamt als unsachlich und polemisch, verdächtigte deren Autor überdies, nicht sinnerfassend lesen zu können, und ähnliches mehr auf diesem bedauernswerten Niveau. Der KURIER, der – laut vielen Meinungen im Leserforum – in den letzten Jahren immer mehr auf Seiten der „Gutmenschen“ berichtet und dabei fast die Hälfte seiner Leser verloren hatte, reagierte schwammig und bot „Gegenkommentaren“ reichlich Raum. Im Leserforum hingegen

fanden die „Zehn aktuellen Thesen zum Islam“ deutlich und überwiegend Zuspruch.

 

Die stellvertretende Chefredakteurin des KURIERs, Martina Salomon, verteidigte die „Zehn Thesen“ in folgendem Kommentar:

 

„Der wirtschaftsnahe Publizist Theo Faulhaber hat in einem KURIER-Gastkommentar am Montag zehn kritische

Thesen zum Islam veröffentlicht – und damit gehörig Staub aufgewirbelt. Über seine Thesen kann man natürlich geteilter Meinung sein, keine war unüberlegt oder gar verhetzend. Dennoch empörte sich so manch Selbstgerechter mit ORF-Hintergrund darüber, dass sich der KURIER als Plattform für solche Meinungen zur Verfügung stelle.

Diejenigen, die hier nicht weniger als Denk- und Redeverbote fordern, sind meist privilegierte Menschen mit

Wohnsitz in ,Bobostan‘, die – am liebsten per Twitter – Unterhaltungen mit ihresgleichen führen, in denen

sich die immer Gleichen in der richtigen moralischen Haltung bestärken.

Es ist eine Tatsache, dass sich viele Menschen (ja, auch viele schlichte, ängstliche) von den Mitgliedern dieser

abgehobenen Polit-Medienblase zunehmend weniger verstanden fühlen und heimlich die Faust ballen.

Wenn man über Themen, die den Leuten unter den Nägeln brennen, nicht mehr offen reden und schreiben

darf, dann verschließt man nicht nur die Augen vor tatsächlich gefährlichen Tendenzen einer wortgetreuen

Auslegung des Koran. Man treibt die Wähler in ganz Europa auch genau jenen rechtspopulistischen

Parteien zu, vor denen die Tabuisierer auf ihren kuscheligen Zuschauerrängen gern warnen.

Lasst uns tolerant und liberal sein. Dazu gehört zuallererst die Meinungsfreiheit – selbst, wenn man die

Ideen des anderen für kompletten Unfug hält. Das ist das Tolle am christlichen Abendland: Man muss

keine Angst vor Verfolgung haben, wenn man anderer Ansicht ist, als es die scheinbaren Meinungsführer

vorgeben – noch.“

 

Meine „Zehn Thesen“ erschienen am 5. Jänner 2015.

 

Mitten in die meinungsfreiheitsfeindliche Hatz der selbsternannten Suslows und Ideologiewächter des

ORF und deren Netzwerke, die sich ähnlich Inquisitoren oder iranischen Tugendwächtern gerierten, fiel das

Attentat auf die Zeitung Charlie Hebdo vom 7. Jänner. Die Debatte „drehte“ sich augenblicklich, die Suslows

wurden leiser. In den durch das furchtbare Ereignis wieder aufgeflammten Forumsdebatten tauchte immer

mehr die Meinung auf, Faulhaber habe sachlich Recht, man dürfe den Islam nicht für sakrosankt erklären

und jegliche Kritik an ihm als faschistisch denunzieren.

Seither gab es weiterhin Dutzende Terroranschläge in Europa und auch außerhalb, mit ein Grund, dass

vielen Menschen langsam, aber sicher doch die Augen geöffnet wurden. Aber nicht genug. Zäh verteidigt eine

selbst ernannte „Meinungselite“ eine Willkommenskultur, die ihr selbst à la longue den Garaus machen wird.

 

Die falsch verstandene Supertoleranz schießt sich letztlich selbst ins Knie und schafft sich schließlich

ab.